Verbindung aus Tradition, Ehrenamt und sportlichem Engagement
01.05.25 (ja)
Das Kinder- und Sportfest der SG Aufbau Boizenburg liegt hinter uns und erneut wurde deutlich, welche Kraft in der Verbindung aus Tradition, Ehrenamt und sportlichem Engagement steckt. Neben Bambini-Turnier, Jugendspielen, Spielstationen und buntem Rahmenprogramm war es auch ein Tag des Rückblicks: auf eine Vereinsgeschichte, die weit über den Sport hinaus wirkt. Jens Anderson, Abteilungsleiter Fußball, schildert, wie sich aus einstigen Schülerturnieren ein fester gesellschaftlicher Ankerpunkt in Boizenburg entwickelte.
Schülerturniere ab 1968 - ein sportliches Großereignis
Der Ursprung der heutigen 1.Mai-Feste liegt im Jahr 1968. Damals riefen die Brüder Erich ("Ede") und Günter Ferber die DDR-offenen Schülerturniere ins Leben - ein sportliches Format, das rasch an Bedeutung gewann und für Boizenburg und die SG Aufbau zu einem echten Aushängeschild wurde. Die Turniere, stets zu Pfingsten ausgetragen, lockten Mannschaften der Altersklasse 13 bis 14 aus der gesamten DDR an.
Fußballgeschichte auf höchstem Niveau
"Es war ein großartiges Turnierwochenende, das durchgängig bis in die frühen 90er Jahre hinein stattfand", berichtet Anderson. Insgesamt seien es wohl rund 25 Turniere gewesen. Renommierte Teams wie Hansa Rostock, Dynamo Dresden, BFC Dynamo oder Union Berlin gaben sich in Boizenburg die Klinke in die Hand - ein Beweis für die sportliche Strahlkraft der Veranstaltung. 1987 gelang es der Heimmannschaft der SG Aufbau sogar, das Turnier für sich zu entscheiden - ein Höhepunkt, an den sich viele noch mit leuchtenden Augen erinnern.
Mehr als Sport: Gemeinschaft und Unterstützung aus der Region
Die Schülerturniere waren mehr als reine Sportveranstaltungen. Sie wurden getragen von einem breiten ehrenamtlichen Engagement und fanden Unterstützung aus der örtlichen Wirtschaft - etwa durch die Fliesenwerke, die nicht nur logistisch halfen, sondern auch für die Verpflegung der Gäste sorgten. Ein Wochenende lang wurde der Sportplatz zur Bühne gelebter Gemeinschaft - mit Mittagessen aus der Werkskantine, Begegnungen über Stadt- und Bezirksgrenzen hinweg und einem starkem Zusammenhalt unter den Ehrenamtlichen.